Viele Rückenschmerzen werden als „unspezifisch“ bezeichnet. Das heißt: Es lässt sich keine eindeutige Ursache feststellen. Das kann frustrierend sein – für Patientinnen und Patienten genauso wie für Behandelnde.
Trotzdem gibt es Wege, Beschwerden zu lindern. Um zu verstehen, wie Interventionen wirken, unterscheiden Expertinnen und Experten drei Effekte:
1. Spezifische Effekte
Das ist der direkte Nutzen der Behandlung selbst, also das, was durch die eigentliche Therapie verursacht wird. Beispiel: Eine gezielte Übung, die die Beweglichkeit verbessert.
2. Nicht-spezifische Effekte
Diese entstehen durch den Kontext der Behandlung – etwa das Vertrauen in die Therapeutin oder den Therapeuten, die Atmosphäre in der Praxis oder auch der sogenannte Placeboeffekt.
3. Natürlicher Verlauf
Viele Beschwerden würden auch ohne Behandlung zurückgehen. Der Körper kann sich oft selbst regulieren, und Wiederholungen oder Übungstests führen zu Gewöhnungseffekten.
Eine systematische Untersuchung von 16 Studien, die diese drei Effekte getrennt betrachtet haben, zeigt: Rund die Hälfte der Beschwerden bei unspezifischem Rückenschmerz verbessert sich von selbst, ohne dass eine Behandlung stattfindet.
Kurz gesagt: Nicht jede Behandlung wirkt direkt auf den Schmerz selbst – ein Teil der Verbesserung passiert einfach von selbst. Trotzdem lohnt sich Bewegungstherapie, aktive Übungen und ein individuell abgestimmtes Vorgehen, um die Beschwerden nachhaltig zu reduzieren.